Es ist einfach dumm. Tut mir leid:
Daron und das Einhorn
Von Bradford Nathan Jesus Pirate Apple Killerguitar
Nein heißt nein, und wenn sich Daron da auf den Kopf stellt und mit seinem Arsch fliegen fängt –und hey,
er könnte das wahrscheinlich auch noch- ändert es nichts. Es gibt keine Einhörner, es gab noch nie welche und es wird auch nie welche geben. Er versucht mir nun schon seit geschlagenen drei Stunden zu erzählen, er hätte ein Einhorn gefunden, das er nun in seinem Garten hält. Shavo ist nach einer Stunde gegangen und John ist gar nicht erst her gekommen. Ich kann es ihm nicht verübeln, ich würde auch nicht aus Vegas hierher fliegen, wenn Daron mich anruft um mir sein Einhorn zu zeigen –das Einhorn habe ich bis jetzt übrigens nicht einmal gesehen. Seufzend schließe ich meine Augen und stütze den Kopf auf meine Hand. Warum bin ich immer der Typ, der bei den andren bleibt? Warum bin ich der Typ, der Shavos Kopf hält, wenn er wegen Alkohol kotzen muss, warum muss ich Johns Händchen halten, wenn er ne Tetanus-Spritze kriegt, warum muss ich mir diesen Scheiß von Daron anhören? Nur weil ich nen paar Jahre älter bin? Wenn ich nun 20 Jahre älter wäre, okay, aber doch nicht wegen dem bisschen! Die drei könnten meine Brüder sein! Und Sevags Händchen muss ich nie halten!
Ich öffne meine Augen wieder und zünde mir ne Zigarette an. Daron lässt sich nicht stören und erzählt munter weiter.
„Daron, halt mal die Luft an.“
Daron schaut verwirrt auf, lässt mich dann aber fortfahren
„Also, du hast ein Einhorn gefunden, ja? Wenn du willst, dass ich dir glaube, dann zeig es mir endlich!“
„Ich habe dir doch gesagt, es versteckt sich!“
Ich schaue in Darons Garten und wie immer sehe ich nur seinen Pool und die paar Bäume.
„Wo bitte versteckt sich dein Einhorn?“
„In der Luft! Es kann doch Magie wirken. Du siehst es erst, wenn es dir vertraut!“
„Okay, was muss ich tun, damit es mir vertraut?“
„Du musst nett zu Tieren sein!“
„Daron, ich bin Vegetarier, weil ich keine Tiere töten möchte!“
„Okay, das ist gut. Und du musst nett zu der Natur sein!“
„Oh Mann, kennst du mein Auto?“
„Ja, schon“, Daron nickt.
„Ich habe mir mein Auto gekauft, weil es weniger Schadstoffe auspustet als mein Altes. Außerdem finanziere ich hier und da Umwelt-Organisationen. Also erzähl mir bitte nicht, ich solle netter zu der Natur sein!“
„Okay, okay, ich verstehs ja. Mmh, dann kannst du es vielleicht doch sehen. Geh doch einfach raus und versuch dein Glück!“
Habt ihr das gerade gehört? Das ganze wird ja immer schlimmer! Ich stehe kopfschüttelnd auf und mache mich auf den Weg nach draußen. Vielleicht gibt er dann endlich Ruhe. Ich schaue mich draußen um, doch sehe ich nichts, das auch nur im Entferntesten wie ein Einhorn aussehen könnte. Langsam zweifle ich echt an Darons geistigem Gesundheitszustand.
Während ich da draußen stehe passiert nichts. Naja, ein kleiner Vogel landet auf dem Zaun, wir aber gleich von der Nachbarskatze gefangen. Das darf doch alles nicht wahr sein. Wütend werfe ich meine Zigarette auf den Boden und will mich schon wieder nach drinnen begeben, als ich hinter mir eine Stimme höre.
„Ich bin mir sicher, du möchtest deinen Müll da nicht liegen lassen, Mensch den sie Serj nennen.“
Ich erstarre in der Bewegung und bin mir nicht sicher, ob ich wirklich sehen möchte, wer da hinter mir steht. Die Stimme war warm und freundlich, wirkte aber weder männlich noch weiblich. Ich bücke mich, um die Kippe wieder aufzuheben.
„Du bist sehr wohlerzogen, Mensch Serj.“
Mensch Serj, als wenn Serj nicht einfach reichen würde. Was ist das da hinter mir? Bevor ich weiter nachdenken kann, nimmt die Neugier überhand und ich drehe mich um.
Als ich erblicke, was da steht, fühle ich mich echt suadumm. Ich glaube meine Augenbrauen erreichen den Haaransatz, aber nach einiger Zeit wende ich den Blick ab.
„Daron! Daron komm mal hier raus!“
Ich höre, wie sich Schritte nähern und Daron betritt seine Terrasse.
„Oh Serj, sieh nur, es versteckt sich nicht vor dir!“
„Du hast nicht wirklich ein Pferd gekauft und ihm ein Horn auf der Stirn befestigt?“
„Serj, ich habe kein Pferd gekauft.“
„Und was ist dann das da?“
„Das ist das Einhorn!“
„Daron, es gibt
keine Einhörner!“
Daron schaut mich maulig an. Soll er doch, aber eigentlich sollte ich maulig sein. Da kauft der sich ein Pferd –ich hoffe, er hat es gekauft und nicht geklaut- und setzt dem armen Tier ein Horn auf die Stirn! Das Pferd scharrt mit einem Huf und schaut mich danach an. Mir stockt der Atem, als ich sehe, wie das Pferd den Mund öffnet.
„Es gibt sehr wohl Einhörner, Mensch Serj“
Das Einhorn spricht! Ich bin mir ganz sicher, dass Daron nichts gesagt hat. Ich starre das Tier an und es starrt zurück!
„Daron, oh mein Gott, Daron!“ Gebe ich leise und heiser von mir.
„Was ist denn?“ Daron legt einen Arm um mich und schaut mich besorgt an.
„Das Tier da, es spricht! Das Einhorn spricht!“
„Ja, Serj. Das habe ich dir doch gesagt.“
„Aber, ich… aber ich dachte….“
„Ja Serj. Du denkst viel.“
Ich schließe meine Augen und höre nichts mehr, keine Darons, keine Einhörner. Nur die Gedanken in meinem Kopf kreisen, ich höre Musik, schöne Musik. Lächelnd treibe ich darauf zu, wo auch immer ich hinkomme, da werden sicher keine Einhörner sein. Doch die Musik stoppt, dafür ruft mich jemand. Ich öffne interessiert meine Augen. Ich sehe nichts, außer Dunkelheit.
„Serj?“ Das war Johns Stimme.
„Wo bin ich?“
John lacht und klopft mir auf den Rücken. „Schau dich um Serj!“
„Aber ich sehe nichts!“
John legt lachend seine Hände auf meine Schultern „Serj, heb deinen Kopf!“
Ich hebe meinen Kopf.
„Oh, ist das hell!“
„Ja Serj, es ist hell. Du bist im Studio!“
„Echt?“
„Du bist eingeschlafen während du eigentlich die Aufnahme überwachen wolltest.“
„Wo ist Darons Einhorn?“
„Was? Daron hat kein Einhorn!“
In diesem Moment fliegt die Tür auf und Daron kommt reingestürmt
„Leute, da steht ein Einhorn vor der Tür! Kommt schnell!“
„Oh nein!“ Ich lasse meinen Kopf wieder auf den Tisch fallen.
EndeIch hab ja gesagt, es ist dumm